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Effekte von Meditation auf das Gehirn - was passiert durch Achtsamkeitstraining?

Autorenbild: RobinRobin

Aktualisiert: 17. März



In diesem Blogbeitrag geht es um die messbaren Effekte von Meditation.

Wenn du dich dafür interessierst, wie sich Achtsamkeitstraining auf das Gehirn auswirkt, würde ich mich freuen, wenn du dir 3-5 Minuten Lesezeit nimmst.

Am Ende habe ich eine kleine praktische Übung für Dich.



Meditation ist eine über 2500 Jahre alte Form der inneren Einsicht, welche ihre Wurzeln im Buddhismus findet.

Du hattest nicht vor Buddhist zu werden?

Das macht gar nichts, denn es ist nicht notwendig, einer Religion angehörig zu sein - Meditation ist für alle da.



Du hast bestimmt schon häufig das Bild von jemanden gesehen, der im Schneidersitz auf dem Boden sitzt, die Hände auf den Oberschenkeln abgelegt und die Augen geschlossen hat, oder?

Dies ist eine häufige Darstellung von der Praxis der Sitzmeditation.

Doch was könnte das eigentlich bewirken, sich "einfach nur hinzusetzen, ohne etwas zu tun"?


Ohne zu weit auszuholen würde ich sagen, dass die Zeit in der wir leben, von unglaublichem Tempo, Überfluss und Geschäftigkeit geprägt ist.


Wir alle haben viel zu tun und volle Kalender. Wenig Zeit scheint zu bleiben, obgleich alles "effizienter", schneller, auswahlreicher und moderner wird.


In diesem schnelllebigen Strudel Innezuhalten - die Aufmerksamkeit bewusst auf den Moment zu richten... und innerlich Anzukommen wo wir sind, kann echte Übung erfordern. Die alte Gewohnheit der Ablenkung ist nicht leicht zu durchbrechen.


Und hier setzt Meditation an, welches ein echtes Geistestraining darstellt.

Innerhalb der Achtsamkeitsmeditation können wir uns schrittweise darin üben, Konzentration aufzubauen, indem wir die Aufmerksamkeit z.B. auf den Prozess unserer Atmung lenken.

Da die Atmung Tag ein und Tag aus bei uns ist, bietet sie einen zuverlässigen Anker, mit dem wir jederzeit arbeiten können. Die Sammlung des Geistes und der Aufbau von Konzentration schenkt uns die Möglichkeit, mit der Zeit bewusster wahrzunehmen, welche Prozesse sich in uns ereignen (Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen) und wie diese in Wechselwirkung mit der Umwelt stehen.


Indem wir lernen, unsere Aufmerksamkeit freundlich nach innen zu lenken, lernen wir uns selbst als komplexe Wesen immer besser kennen. Wir werden vertrauter mit unseren Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen.

So können sich neue Handlungsspielräume eröffnen, da wir beginnen zu verstehen, was uns leitet, was uns gut tut, was uns blockiert oder schadet.


Durch das Training in Achtsamkeit entsteht immer häufiger eine Art "bewusster Raum" zwischen einem Reiz und unserer Reaktion darauf. Wir erkennen klarer und lernen zu beobachten, was in und um uns herum passiert.

Dieser Raum bzw. diese kleine Pause eröffnet uns Zeit, freier wählen zu können, was jetzt grade förderlich und wohltuend für die Gesamtsituation ist, anstatt roboterartig alte Muster auszuagieren.


Die Übungspraxis bietet auf diversen Ebenen die Möglichkeit, authentischer, frei und ganz wir selbst sein zu können.


Gleichzeitig ist das bewusste Wahrnehmen von körperlichen und geistigen Prozessen nicht immer leicht, kann herausfordernd und auch anstrengend sein.

Um auch mit unseren Hindernissen einen guten Umgang zu finden, gibt uns die Achtsamkeitspraxis ein paar "Freunde" mit auf den Weg.

Diese Freunde gehören mit zu den essentiellen Faktoren von Achtsamkeit und äußern sich u.a. durch die freundliche Zuwendung, das Nicht Bewerten müssen, dem sanften Erlauben aller Teile unserer Erfahrung, sowie Humor und Mitgefühl.

Das Besinnen auf diese Qualitäten gehört zum Üben dazu und unterstützt den meditativen Prozess enorm.


Achtsamkeitstraining kann also viele Vorteile mit sich bringen, die sich auf physischer, psychischer, emotionaler und seelischer Ebene äußern können.

Wie diese Vorteile mitunter aussehen, kann mittlerweile über bildgebende, technische Verfahren sichtbar gemacht werden.


In empirischen Studien konnte gezeigt werden, dass die Teilnahme an Meditationskursen über 8 Wochen mit einer deutlich geringeren Aktivität des Angst- und Stresszentrums im Gehirn (Amygdala) einhergeht.

Dieser mandelförmige Hirnbereich kann sogar durch das Achtsamkeitstraining sichtbar schrumpfen!

Um es nochmal zu unterstreichen: Der Bereich, der in unserem Gehirn bei Angst- und Stress losfeuert, kann durch Meditationspraxis verkleinert werden.

Wie es aussieht lässt sich nicht nur die Form unseres Körpers, sondern gewissermaßen auch die Form des Gehirns zu unseren Gunsten trainieren.

Gleichermaßen konnten die Studien zeigen, dass die Bereiche des Gehirns, welche aktiv sind, wenn wir positiven Emotionen spüren, durch Meditation deutlich aktiver werden.

Es gibt bei regelmäßiger Übung eine Art Verschiebung der Hirnaktivität.

Weg von der Angst, hin zu mehr Wohlbefinden.


Der lange bestehende Glaube, das Gehirn würde ab einem gewissen Alter nur noch "abbauen" und wäre nicht weiter formbar, ist also glücklicherweise widerlegt.

Neuroplastizität nennt sich diese unglaubliche Veränderungsfähigkeit des Gehirns, welche erst vor einigen Jahren entdeckt wurde.


Das Gehirn "umzustrukturieren" und die vielen Vorteile von Meditation genießen zu können, geht natürlich nicht von heute auf morgen. Wenn wir uns ins Meditation üben, werden wir mit diversen inneren und äußeren Hindernissen von Zeit zu Zeit zu kämpfen haben.

Meditation ist kein "esoterisches Zeug", als dass es der ein oder andere Skeptiker vielleicht abtun möchte.

Die Übung ist auf eine Art sehr wissenschaftlich und erfordert Disziplin, Commitment, liebevolle Zuwendung und phasenweise Mut.


Aus eigener Erfahrung kann ich es Dir wirklich wärmstens ans Herz legen :).

Meditation kann Dir viel Lebensfreude, (Selbst-) Mitgefühl, Ruhe und Zuversicht schenken.

Vielleicht hast Du ja Lust, es mal auszuprobieren.


Eine Minute Achtsamkeit:


  1. Finde eine für Dich aufrechte und bequeme Sitzhaltung.

  2. Nimm wahr, wo es Dir grade am leichtesten fällt, Deine Atmung zu spüren (z.B. im Bereich der Nase, der Brust - oder im Bauchraum).

  3. Konzentriere dich darauf, wie der Atem in den Körper ein- und wieder ausströmt.

  4. Von Zeit zu Zeit mag es sein, dass die Gedanken beginnen abzuschweifen. Dies ist ein ganz natürlicher Teil der Übung. Sobald du dies registrierst, finde mit einer freundlichen Zugewandtheit wieder zurück zum Atemprozess.

  5. Öffne nach einer Minute wieder die Augen und kehre mit der Aufmerksamkeit in den umliegenden Raum zurück. Tut es Dir gut, kannst Du genauso auch länger üben.


Ich wünsche Dir viel Freude,


Robin




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©2023 Robin Vienken

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